1. Besuch in Sanchi

09.07.2018

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Besuch in Sanchi

Bundesstaat Madhya Pradesh

Mit einer Schweizer Reisegruppe machten meine Frau und ich, Februar 2018, eine Reise durch Indien. Wir besuchten Delhi, Varanasi, Jaipur, Amber, Mathura und Agra und fuhren mit dem Zug nach Bhopal, von wo wir anschliessend mit dem Bus nach Sanchi fuhren.

Sanchi besitzt einen der best erhaltenen, buddhistischen Sakralbauten Indiens. In diesem Bericht werde ich mich ausschliesslich mit diesem Ort befassen.

Sanchi liegt circa 45 Kilometer nordöstlich von Bhopal, 8 Kilometer von der nächst grösseren Stadt Vidisha entfernt. Die Zuglinie nach Bhopal führt unmittelbar an Sanchi vorbei, aus dem Zug kann man den Hügel mit den grossen und kleineren

Sanchi, Stupa mit Nord-Tor
Sanchi, Stupa mit Nord-Tor

Stupas erkennen. Der Hügel ragt nicht markant in die Höhe. Er ist etwa sechzig Meter hoch und mit Sträuchern und Bäumen überwachsen.

Unser Hotel lag in Sanchi, an der dicht befahrenen Durchgangsstrasse von Bhopal nach Vidisha (die 146), wo die umliegende Natur die Geschäftigkeit der Strasse bereits stark herabdämpfte.

Wir waren am Nachmittag angekommen und die Zeit reichte noch um den Hügel zu besteigen. Zwar konnten wir zu diesem Zeitpunkt die Anlage nicht mehr besichtigen, aber auch ausserhalb des Gitterzauns gewannen wir einen besonders schönen Eindruck.

Aufweg zum Stupa
Aufweg zum Stupa

Wir übernachteten zwei Mal in Sanchi und hatten so die Gelegenheit den Hügel mit dem Stupa mehrmals in Augenschein zu nehmen.

Der Besuch des Stupas warf viele Fragen auf. Vermutungen betreffend die Geheimnisse dieses Hügels tauchten auf. Doch erst, als wir wieder in der Schweiz zurückgekehrt waren, konnte ich meine Eindrücke verarbeiten und Informationen sammeln.

Eine erste, grundlegende Frage betrifft den Hügel selber. Ich wusste von Schilderungen her, dass dem Stupa ein früherer Bau vorangegangen und ab dem dritten Jahrhundert vor Christus der jetzige Stupa neu errichtet worden war. Aber welche Bedeutung hatte der Hügel schon in der Vorzeit?

Als ich auf dem Prozessionsweg um den Stupa herum ging, machte ich die folgende Erfahrung. Ich hatte mich an einer Stelle mit dem Rücken zur Wand des Stupas gestellt und berührte mit den beiden Handinneflächen das Mauerwerk. So stehend konzentrierte ich mich auf die Gesteinsmasse hinter mir und fast zeitgleich spürte ich einen Kraftstrom, der durch die beiden Hände hindurchzog. Dieser Kraftstrom trat zentrifugal aus dem Innern des Stupas nach aussen und war durch die Hände erlebbar. Es war ein energetisch gleichmässiger Kraftstrom, ähnlich wie ich solche an anderen Kultorten bereits beobachtet hatte. Er hatte eine besonders kraftvolle Schwingung, wie wenn ein tiefer Ton im Innern des Stupas vibrierte.

Dieses Erlebnis gab mir die Gewissheit, dass dieser Ort ein sogenannter Kraftort sein musste; ein Ort, wo in verstärktem Masse Erdkräfte ausströmen. Solche Orte gibt es ja viele. Die Urbevölkerung erlebte sie als heilige Orte und errichtete dort öfters Monolithe oder Steinkreise. Ich war deshalb überzeugt: Spuren aus der Vorzeit mussten hier gefunden worden sein.

Eine zweite Frage folgte der Erste: Woher wurden die Gesteinsblöcke entnommen, mit denen Tore, Mauern und Balustraden gebaut wurden? Wurde ein Steinbruch entdeckt?

Und beim Betrachten der Tore, mit ihren unzähligen, feinstgearbeiteten Reliefskulpturen wurde zuletzt viele Fragen wach.

Wie taucht diese hochbegabte Bildhauerkunst so urplötzlich auf. War die Bildhauerei ein Schulungsweg? Wer wurde in dieser Kunst geschult? Wurden damit Fähigkeiten geweckt? Lag den Bildern ein künstlerisches Konzept zugrunde? Was bedeuteten diese Werke den Menschen von damals? Hier wurde das verborgene Wissen, das in Legenden, Mythen und alten Texten der Vergangenheit behütet worden war, plötzlich in lebendigen Bildern öffentlich sichtbar?

In folgenden Beiträge werde ich den geographischen und geschichtlichen Hintergrund dieser Region ins Auge fassen. Dann möchte ich die prähistorischen Funde besprechen und zuletzt die Frage nach dem Kunst-Konzept beleuchten.


English version:

Introduction

Visit to Sanchi

Madhya Pradesh

With a Swiss tour group, my wife and I made a trip through India in February 2018. We visited Delhi, Varanasi, Jaipur, Amber, Mathura and Agra and by train we came to Bhopal, here a bus took us to Sanchi.

Sanchi has one of the best restored Buddhist centres in India. This report will exclusively deal with this place.

Sanchi is located approximately 45 kilometers northeast of Bhopal, 8 kilometers from the nearest major city Vidisha. The train line to Bhopal leads directly past Sanchi, from the train you can see

and recognize the big and small stupas. The hill does not protrude significantly. It is about sixty meters high and overgrown with shrubs and trees (Fig. Abb. 2 up).

Our hotel was located in Sanchi, on the busy road from Bhopal to Vidisha (the 146), but the surrounding nature already greatly dampened the sounds of the street.

We arrived in the afternoon. Although we could not visit the stupa at this time, we climbed the hill and get outside the fence a particularly nice impression.

We stayed twice in Sanchi and had the opportunity to visite the hill with the stupa several times.

The stupa raised many questions. Guesses about the secrets of this hill emerged. But only when we returned to Switzerland could I work on my impressions and gather information.

A first, fundamental question concerns the hill itself. From descriptions I knew the stupa was preceded by a former stupa from the third century. But what significance did the hill have had in ancient times?

As I walked around the stupa the processional path, I experienced the following. I stood in one place with my back to the wall of the stupa and touched with my two palm grooves the masonry. Now I focused on the mass of rock behind me and almost at the same time I felt a stream of force that passed through the two hands. This stream of force came out centrifugally from inside the stupa and was observable by the hands. It was an energetic steady stream of power similar to what I have observed in other places of worship. This stream had a particularly powerful vibration, as if a deep sound inside the stupa vibrated.

This experience gave me the certainty that this place had to be a so-called "place of power"; a place where earth forces emanate. There are many such places. The indigenous people experienced it as a sacred place and often erected monoliths or stone circles on it.

That's why I was convinced: traces from the past must have been found here.

A second question followed the first: Where were the blocks of stone token to build the gates, walls and balustrades? Was a quarry discovered?

And while looking at the gates, with their countless, finely crafted relief sculptures, many questions raised.

How does this highly talented sculpture appear so suddenly? Was sculpture a training path? Who was trained in this art? Were skills awakened?

Were all the pictures based on one artistic concept?

What did these works mean to the people of those days? The knowledge, hidden in legends, myths and ancient texts of the past, suddenly appeared in vivid images in stone in public?

In the following I would first like to consider the geographical and historical background of this region. Then I would like to discuss prehistoric finds and finally come to the question of the art concept.

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